Die 2000er Renovierung

Pressemitteilung (Anfang 2001) von Herrn DI. Josef Dorn, in der der Verlauf der Renovierung kurz beschrieben wird

Auf private Initiative und durch das Entgegenkommen der Besitzerin, Frau Maria Pehn, wurde die Schmiede vom Bundesdenkmalamt wegen des öffentlichen Interesses an diesem kulturhistorischen Juwel im Juni 1998 unter Schutz gestellt und mit deren Restaurierung begonnen. Mittlerweile ist bereits das Staubecken für den Schwellbetrieb, das erste Wasserrad, das zum Antrieb des Hammers dient, mit dem dazugehörigen Mauerwerk erneuert und sind die beiden Wasserräder für den Betrieb des Blasebalges und der Schleifanlage wiederhergestellt worden. Die Schmiede ist im alten  Bestand renoviert, die Produkte aus der ehemaligen Werkstatt Pehn sind restauriert und ausgestellt. Außerdem wurden mit Unterstützung der NÖ Dorf- und Stadterneuerung elektrische Leitungen installiert und Scheinwerfer montiert, die die Vorderfront der Schmiede und den Radgraben „in das rechte Licht“ rücken.
Die Finanzierung erfolgte über das Bundesdenkmalamt, das Amt der NÖ Landesregierung, die Dorferneuerung, die Marktgemeinde Schönbühel- Aggsbach, die Landesinnung der Schlosser und Schmiede und die der Zimmerer, weiters mit Unterstützung der Raiffeisenbank Region Melk, der Sparkasse Melk, der Volksbank Melk sowie der NÖ Versicherung und der Donau Versicherung. Die Schirmherrschaft über das Renovierungsverfahren hat dankenswerterweise die Marktgemeinde Schönbühel- Aggsbach übernommen. Einen aktiven Beitrag leisteten weiters die Schüler der Landesberufsschule der Zimmerer in Pöchlarn (Antriebsräder) sowie die Schüler der Höheren Technischen Lehranstalten St. Pölten (Eisenkonservierung, elektrische Installationen).
Die Arbeiten und die Finanzierung werden von DI Josef Dorn, dem pensionierten ehemaligen Leiter der Bezirksbauernkammer Melk, durch eine „Arbeitsgemeinschaft zur Renovierung der Hammerschmiede Pehn“ betrieben und koordiniert. Die Arbeitsgemeinschaft arbeitet nun im Rahmen der Dorferneuerung Aggsbach- Dorf, gegründet im Herbst 1999. Manche privaten Interessenten haben „Hand angelegt“ und mitgeholfen, das kulturhistorisch wichtige Kleinod soweit zu sichern, daß noch in diesem Jahr ein Schaubetrieb und die Eröffnung der „Musterschmiede“ durchgeführt werden kann.

Renovierung – Museum – Verfall

Im Zuge der Renovierung wurde auch der Schwellteich ausgebaggert und auf eine Tiefe von 1- 2m gebracht und das Gebüsch auf dem Hang hinauf zur Kartausenmauer gerodet, so dass einerseits der Teich nicht von herabfallendem Laub wieder verschlammte und andererseits die befestigte Umfassungsmauer samt Wachtürmen sichtbar wurde. Museumsbetrieb und Verfall
Die Hammerschmiede befand sich nach der Renovierung in einem guten und v.a. betriebstauglichen Zustand. Bei verschiedenen Veranstaltungen wurden Schmiedevorführungen geboten mit einigen hoch motivierten Schmieden (Klaus Kamleitner und Markus Kaufmann seien hier besonders erwähnt), für die laufend notwendige technische Betreuung und Nachjustierung sorgte (und sorgt bis heute) Karl Zeilinger, ein begnadeter Techniker, zwei Hochzeiten fanden in der Schmiede statt. Schmiede und Steinstadel wurden anschließend an die Gemeinde verpachtet, die einen Museumsbetrieb einrichtete. Die Schmiede wurde rund um die Wochenenden geöffnet, Führungen wurden von der Eigentümerin Maria Pehn und Freiwilligen durchgeführt. Ein auch nur kostendeckender Betrieb war allerdings nie möglich, geschweige denn Mittel für die laufende Instandhaltung.
In der Folge wurde von der Gemeinde eine Ges.m.b.H zum touristischen Betrieb gegründet, deren Aktivitäten 2019 ausliefen. Zu diesem Zeitpunkt war die Schmiede bereits (wieder einmal) in Teilen eine Ruine, vom Hausschwamm bedroht, der Zulauf in den Teich wurde durch heranwachsende Bäume verengt und verschlammt. Durch die suboptimale Bewirtschaftung und das vollständige Desinteresse der zuständigen Stellen kam es zum weitgehenden Verfall der Anlage. Zu allem Überfluß richtete das katastrophale Hochwasser vom 18.7.2021 (fast auf den Tag genau 80 Jahre nach der Katastrophe vom 14.7.1941) schwere Schäden an, das Einlaufwehr wurde weitgehend zerstört, das gesamte Areal überschwemmt und verschlammt. Jedenfalls war im Jahr 2021 eine Entscheidung fällig, nämlich die Schmiede ganz verfallen zu lassen oder sozusagen Nägel mit Köpfen zu machen und die Schmiede von Grund auf zu restaurieren – was dann auch in Angriff genommen wurde.